Von Federley

Die Familiengeschichte

Das Kreuz, der Löwe und die Rebe! Das sind die drei Insignien, auf denen die fast 500jährige Geschichte der Familie Von Federley beruhen soll. 

Federley heißt übersetzt ungefähr „leichter Felsklotz“ und meint vermutlich ein „kleines Stück Land“. Der Erzählung nach soll im 16. Jahrhundert ein kühner Landmann aus Würzburg seinen damaligen Bischof Johann Phillip von Schönborn im Kampf um das Amt des Erzbischofs von Mainz erfolgreich unterstützt haben. Zur Belohnung habe dieser ihm schließlich ein Stück Land aus dem Erzbischöflichen Besitztum im Rheingau geschenkt: Das Land um das Weingut von Federley oberhalb von Winkel. 

So zeigt es auch das Wappen: „Von Gottes Gnaden …“ – das Kreuz! „.. aus der Hand der Schönborns – der Löwe! „ …für den Weinbau“ – die Rebe! 

Das Weingut

Erst nach einem halben Jahrtausend gewinnt das Weingut des Juniorwinzers Alexander von Federley an Bedeutung in der Welt der Weinfreunde. 

" ... Von Federley gehörte zu den wenigen aufstrebenden und innovativen Köpfen der Rheingauer Winzerschaft. Mit nur 37 Jahren hatte er den Familienbetrieb Weingut von Federley nach dem Krebstod des Vaters mit insgesamt 6 Hektar Rebfläche übernommen. Er hatte zu den wenigen Weingutserben in der Region gehört, die nicht die berufliche Zukunft in der nahegelegenen Banken- und Verwaltungsmetropole Rhein-Main gesucht hatten.

Ganz und gar hatte er sich mit Herzblut und Leidenschaft dem elterlichen Weingut verschrieben. Für Alexander von Federley war Weinbau längst nicht nur eine handwerkliche Fähigkeit. Als Vorreiter des naturnahen Weinbaus beschäftigte er sich schon mit der Besonderheit des Terroirs, hatte natürliche Bodenbearbeitung eingeführt und interessierte sich für physiologische Reife seiner Trauben. Zur Vermeidung mechanischer Belastung des Leseguts hatte er deshalb vor fünf Jahren einen hoch innovativen Kellerneubau in Auftrag gegeben, der die Qualität seines Rebensafts allein durch Falldruck optimieren sollte. 

Innerhalb weniger Jahre war das Weingut auf stolze 18 Hektar angewachsen. Und tatsächlich zeigten die von Federley Weine eine deutliche Qualitätssteigerung, was sich in den Bewertungen der einschlägigen Weinkritik und den sich häufenden Veröffentlichungen der Fachpresse nachlesen ließ. Alexander Freiherr von Federley war auf dem besten Weg, sich als Rheingauer Leuchtturm-Winzer zu etablieren ..."

Der Gutshof

" ... Der knorrige Baum schien tatsächlich schon einige Hundert Jahre auf dem Buckel zu haben. Ein ordentlicher Schnitt hatte ihn zu einem stattlichen Vertreter seiner Art mit einer geschätzten Höhe von 18 Metern wachsen lassen. Die dicken Hauptäste schienen wie die Arme eines guttrainierten Muckibuden-Gängers in verschiedene Richtungen zu weisen. Henry verglich sie mit den Zeigern einer Uhr. 

So zeichnete Henry sich sein eigenes Bild vom Weingut: Auf Zwölf Uhr lag das alte Gutshaus. Das Wohnhaus seiner Eltern schien nicht mehr bewohnt. Es diente, wie er nebenbei erfahren hatte, als Gästehaus. Dort nächtigten wohl die Akteure der Kulturbühne. Gelegentlich aber gaben auch die Gesellschafter des Weinguts dort ihr Stell-dich-ein. Von der Terrasse des Gutshauses jedenfalls sollte man einen perfekten Rund-Um-Blick über die Rheinregion genießen können, hatte man ihm erzählt.  

Rechts daneben lag auf Ein Uhr das Traktoren- und Gerätehaus. Auf Zwei Uhr ging es in den Raritätenkeller. Auf Drei erstreckte sich das Alte Kelterhaus. Die Gutseinfahrt trennte Vinothek und Flaschenlager auf Fünf Uhr. Hinter ihm befand sich der Neubau des Kelterhauses auf Sechs und Sieben Uhr.

Das alles waren die Gebäude, die auf seine Familie zurückgingen. Hier hatten sie gelebt und gewirkt. Und dort mittendrin hatte er sich das Leben genommen. Er versuchte sich ein Bild zu machen, an welchem der muskulösen Arme dieser Linde Alexander sich wohl erhängt haben würde. Das Hotel auf Neun, das Restaurant auf Zehn und die Kulturbühne auf Elf hatte es damals ja noch nicht gegeben?

Seltsame Gedanken quälten ihn. Was hatte diesen Alexander, der sein Vater sein sollte, wirklich in den Tod getrieben? Was hatte sich vor 25 Jahren auf diesem Gutshof zwischen seiner Mutter und ihm abgespielt? Er würde es in Erfahrung bringen. ... "

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